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Vrchlabi 2000

Fliegerurlaub in Tschechien kann schier süchtig machen. Was sind die attraktiven Momente, die das bewirken können? Es ist die Leichtigkeit vor allem, wie man die Tage verbringen und genießen kann. Ich beschreibe hier einmal einen Tagesablauf, wie er sich in den zurückliegenden Jahren eingespielt hat.

Da die Abende zuvor meist etwas länger dauerten, ist Aufstehen in der Frühe vor 8.00 Uhr eigentlich kaum möglich. Wo man auch genächtigt hat, ob in der Flugschule, einem Hotel, einer Pension oder im Zelt, ein ausgiebiges Frühstück war überall gewährleistet. Ich selbst habe es gerne vorgezogen zunächst mit dem Wuff einmal ins Gelände zu gehen, um dann schließlich um 9.00 Uhr im Stadtzentrum in einem Kaffee zu sitzen und im kleinen Kreis das Frühstück bei frischen Backwaren und gutem Kaffee einzunehmen. Dazu konnte man sich gut Zeit lassen und auf dem Rückweg durch die Stadt noch ein paar Dinge einkaufen. Mittagessen fiel aus, zur Mittagszeit wollte man bereits in der Luft sein. Also treffen wir uns um 10.30 Uhr vor der Halle zum Briefing. Sobald wir die Hallentore aufzuschieben beginnen , sind technische Mitarbeiter zur Stelle und helfen uns dabei. Man ist sensibel genug dafür, wann wir etwa wetterabhängig den Flugbetrieb beginnen möchten. Es ist auch allein unsere Entscheidung ob überhaupt und wann das passieren wird. Man versteht sich als Servicebetrieb und nicht als Veranstalter. Du sagst, was Du haben möchtest, sie stellen es Dir auftragsgemäß zur Verfügung. Diese Unterstützung liegt dazu auch außerhalb jeglicher Bezahlung. Wir transportieren die Flugzeuge vom Hangar zur Startposition und sobald von der Halle aus erkennbar ist, wann ein Start erfolgen soll, kommt die Maule angewackelt und stellt sich vor Deinen Flieger. Egal in welcher Sprache der Startvorgang vonstatten geht, man weiß worauf es ankommt. Geschleppt wird immer dorthin, wo Thermik zu erwarten ist. Du bestimmst, wann Du ausklinken willst. Du machst es einfach. Stellen sich gute Basishöhen ein, kannst Du den ganzen Tag um die Schneekoppe herumdüsen, die Elbquelle besuchen, nach Polen hineinfliegen. Auch Überlandflüge sind möglich, allerdings nur mit eigenen Flugzeugen, mit Selbstorganisation des Rücktransports bei Außenlandungen. Abends treffen wir uns meist in einer der beliebten Gasthäuser in der Umgebung um uns von der guten böhmischen Küche und dem guten Bier oder Wein zu Preisen verwöhnen zu lassen, die uns nicht im Traum einfallen würden. Einheimische und Fremde sitzen zusammen und kommen auch gelegentlich ins Gespräch miteinander. Immer mehr junge Leute lernen in den tschechischen Schulen wieder die deutsche Sprache.

 

Anekdote:

In diesem Sommer musste ich unsere ASK 21 nach Vrchlabi >>>

bringen. Um so lange wie möglich die Autobahn nutzen zu können fuhren wir über Görlitz zur Grenze nach Polen. Ab Grenze mussten wir ein paar Kilometer durch polnisches Gebiet um dann bei Harachov wieder die Grenze nach Tschechien zu überqueren. Auf deutscher Seite wurde man kurz und bündig abgefertigt, ein flüchtiger Blick in den Hänger und dann kam schon das O.K.. Auf polnischer Seite angekommen, sah es allerdings anders aus. Man verlangte für ca. 15 Km Durchfahrt eine Einfuhrgenehmigung und wollte eine ganz regelgerechte Zollabfertigung. Ich habe mich darauf nicht eingelassen und gestreikt. Schließlich ließ man mich ziehen.

Jar-Contra will eine Gleichbehandlung unserer Sportpiloten mit Piloten im Ausland, dort werden diese zum Teil mit Autofahrern gleich gestellt.

Mach mit! 

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Ich habe mich geweigert darauf einzugehen.  Ich argumentierte damit, dass es sich um ein Sportgerät handle und dass man für einen mitgeführten Tennisschläger ja auch keine Zollerklärung abgeben müsse. Es wurden böse Worte hin und her geschoben. Ich sprach (2000!) davon, dass man auf diese Weise wohl kaum in Europa willkommen wäre. Er schimpfte auf die scheiß Deutschen, die überall in der Welt bestimmen wollen, wie es zu gehen hätte. Von Zurückfahren war die Rede. Ich beschloss ein SitIn zu veranstalten und mich freiwillig nicht mehr vom Platz zu bewegen. Schließlich, nach mindestens einer Stunde Wartezeit, hat man uns dann doch ohne Zollerklärung passieren lassen. Ich zeigte dem Zollmenschen zum Abschied noch den gewissen Finger und verließ mit dem Gespann das Gelände. Auf tschechischer Seite reisten wir ohne Probleme ein.

Das diesjährige Fliegerlager, fast wieder komplett mit der Crew von 1998 war durch viel Regen gekennzeichnet. So lange Unklarheit bestand, wie sich das weiter entwickeln würde, haben wir auf Touri gemacht. Die Sudeten und Böhmen insgesamt halten attraktive Städte, Sehenswürdigkeiten und Landschaften vor, wie hier in Spindlermühle, dessen Stadtbild noch stark von den Deutschen geprägt ist.

 

Prag ist nicht einmal 150 Km von Vrchlabi entfernt. Wir mieteten uns einen Kleinbus und mit ca. 20 € pro Person lassen wir uns nach Prag und zurück fahren und genießen das Flair einer Großstadt oder wie hier den Besuch eines sich sehr gut präsentierenden Luftfahrtmuseums.

In diesem Sommer gab es leider viele Tage, die fliegerisch nicht nutzbar waren. Trotzdem kam ich immer wieder. Inzwischen gehöre ich dort fast zum Inventar.

 

 

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