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Man kann der
Webseite der Stadt entnehmen... Es gibt bei einem Besuch eine
Menge zu sehen und zu erfahren. So die alte Marienkirche ,
das ehemalige Pommernschloss
, in dem heute das Museum
untergebracht ist, der Badestrand
und immer wieder die fast ursprüngliche Natur.
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Kriegsende, Internierung
in Dänemark, DDR-/BRD-Entstehung
Kindheit und
Jugend
in
Vorpommern (Uckermark)
Eine Lanze für meine kleine
Geburtsstadt Ueckermünde.
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... Ich konnte mich nicht
wehren. Hätte ich es getan, wenn ich gekonnt hätte? Als 6-
bzw. 7 - jähriger konnte ich es kaum abwarten, dem Jungvolk
beitreten zu können, weil da immer so schöne Geländespiele
gespielt wurden und man so eine tolle Uniform tragen konnte. Ich erinnere
die Bombennächte im Luftschutzbunker, die Einquartierungen von
Flüchtlingen, die Zerstörungen der Stadt Stralsund,
vornehmlich, als die Zuckerfabrik zerbombt wurde. http://www.links-lang.de/presse/1973.htm
Abgeschossene Flugzeuge lagen herum, in denen das Blut der
Insassen noch klebte. Erinnert Ihr Euch noch an das Wrack an
der Eisenbahn-Schranke zu Grünhufe? |
Ueckermünde:
Schaut den Anglern oder
Fischern im idyllischen Fischereihafen
zu oder versucht doch selbst einmal, einen Fisch aus dem Wasser
zu ziehen. Frisch zubereitet sind der Zander, der Lachs oder der
Aal eine echte Delikatesse. Es gibt genug Gaststätten, die sich
trefflich auf die Zubereitung des Fisches verstehen. Kleine
Biergärten mit sonnigen und schattigen Plätzchen und urige
Kneipen laden zum Verweilen ein.
Der Stadthafen
ist genauso sehenswert, wie der Ueckermünder Tierpark ,
den ich Euch unbedingt empfehlen möchte.
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Einen
kleinen Militaristen wollte man aus mir machen
Eingeschult wurde ich 1943
nicht in Stralsund, sondern in Klein -Kordshagen, 8 Klassen in
einem Klassenraum. Lehrer mit Rohrstock, der die Kinder auch mal
über die Bank legte oder mit dem Stock auf die Hände schlug.
Die deutsche Luftwaffe schien damals schon nicht mehr die
Lufthoheit besessen zu haben. Britische Tiefflieger beschossen Kinder auf dem Schulweg. Für unsere Mutter war es schwer
die Sicherheit für uns zu gewährleisten, lebten wir doch
inmitten einer SS-Kaserne, dort, wo sich früher die
Psychiatrische Anstalt (offiziell Heilanstalt) an der B96
(damals Rostocker Chaussee 100) befand. Als der Krieg zuende ging, sah unsere
Mutter uns in großer Gefahr. Wir zogen es vor zu meiner Tante
nach Saßnitz zu flüchten, als die Russen im Anmarsch waren.
Stralsund
Panorama
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Internierung in Dänemark
Von dort gingen die beiden Familien auf das Frachtschiff Santander,
in der Hoffnung, es würde uns weiter nach Westen bringen. Dass
es in einem Konvoi mit Begleitschutz Ende April/Anfang Mai in
Richtung Kopenhagen ging, erfuhren wir erst während der Fahrt.
Die Kapitulation erlebten wir schon im Kopenhagener Hafen. Das
Schiff durften wir nicht verlassen. Dänische "Freiheitskämpfer"
machten Jagd auf deutsche Soldaten bzw. erwachsene deutsche Männer,
denn Kopenhagen war noch von der deutschen Wehrmacht besetzt.
Mit leichten Geschützen schossen sie auf die deutschen Schiffe
und ließen Wasserminen gegen die Bordwände treiben. Wir lebten
in Angst. Über unser Transportschiff berichteten mir Hannelore und Wilfried Selke, Am Agnesstift 11, 53117 Bonn, wofür
ich ihnen sehr dankbar bin. Vater, den ich zuletzt 1943 gesehen
hatte, kam nach dem Krieg nicht mehr zu uns zurück. Im
sowjetisch besetzten Teil wurden ehemalige Nazis verhaftet und
eingesperrt. Die Gefängnisse in Brandenburg und Waldheim waren
solche berüchtigten Einrichtungen. Er wollte sich dem wohl
entziehen.
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Zeugnis Klasse
II und III der Lagerschule Avedöre
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Zeugnis
Lagerschule Grove: Versetzt nach Klasse 4
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Hafen
Stralsund mit Mole und (alten) Rügendamm
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Krügerklasse
6 um 1949 in Stralsund
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Flucht und Internierung für zwei Jahre
in DK sollen hier unter Verweis auf das Buch DIE DEUTSCHEN
FLÜCHTLINGE IN DÄNEMARK 1945-1949 (Henrik Havrehed, 1987) weitgehend ausgelassen werden. Das wäre ein
Thema für sich. Ich möchte dort wieder einsteigen, wo ich mich
befand, als unsere Familie 1947 (ich 10-jährig) aus Dänemark
nach Deutschland zurückkehrten. Zunächst landeten wir in
Bützow in einem Auffanglager, bis geklärt war, wo wir darauf
eine Unterkunft finden können. Als das offenbar geklärt war, konnten wir
auf den
Bauernhof zu Verwandten väterlicherseits in der Nähe von
Anklam, in Rubkow weiter reisen. Wenigstens war hier das physische Überleben
gesichert. Ich ging dort auch wieder zur Schule. Im Schloss des
Dorfes war die Schule eingerichtet. Ich hatte lauter ältere Schüler
um mich herum. In Deutschland fand im
letzten Kriegsjahr vielerorts kein Unterricht mehr statt. In Dänemark
hatten die Lagerkommandantur zugelassen, dass Unterricht mit
Noten und Zeugnissen stattfinden konnte. Die Internierten hatten
das selbst organisiert.
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Mutter hatte
große Zukunftsängste. Auf Dauer konnte man auf einem Bauernhof
mit 60 Morgen Land, ein paar Kühen und Schweinen nicht
existieren, zumal noch andere fremde Einquartierungen aus den
ehemaligen Ostgebieten zu verkraften waren. Die Erträge mussten
größtenteils abgeliefert werden.
Es ging wieder nach Stralsund. Die ehemalige Wohnung fanden
wir verwüstet und geplündert vor. Wir mussten zur Untermiete
in eine Zweiraumwohnung im Jungfernstieg 26 bei den G.'s
einziehen, auf dem Flur und in der Küche mit mehreren Parteien.
Nahrungsmittel gab es gegen Marken auf Zuteilung. Und ein 10-jähriger
hatte Hunger! Ich erinnere mich an Hamsterfahrten und illegalem
Zuckerrübenklau in der Nacht auf den Äckern, Ährenlesen auf
den abgeernteten Stoppelfeldern. Aus den Rüben wurde im Waschkessel Sirup gekocht.
Wir gingen auch zur Schule. Mein Klassenlehrer war Günter Witt,
einer der späteren stellvertretenen Kulturminister der DDR,
zuständig für den Film. 1948 konnten wir noch Englisch als
Fremdsprache wählen. Sportlehrer war Horst Krüger, Spieler der
ostdeutschen Feldhandball Nationalmannschaft. Auf obenstehendem
Foto zu sehen. Freizeitbeschäftigung von mir war Fußballspielen
in der Brunnenaue, im Winter Schlittschuhlaufen auf den
Teichen vor der Altstadt, Angeln, Singen im Bach- und
Kirchenchor. Im Fanfarenzug schlug ich die Trommel.
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Weggefährten
um 1948/50
in Stralsund
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"Buri"
Burmeister
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M.
Schild
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K.
Barnekow
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S.
v. Koss
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Oben: 1949 wurde ja
bekanntlich die DDR- und nach sowjetischem und
nationalsozialistischem Vorbild die Pionierorganisation gegründet.
Mehr
dazu hier! Anti-Faschismus war die Parole die Jugend für
sich zu gewinnen. Nie wieder Krieg! Das war die Forderung, die
jeder akzeptieren konnte. Deshalb trugen wir auch bald das blaue
Halstuch. |
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