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Die
Malteser
Nein, nichts für Freunde
einer bestimmten Hunderasse! E. und ich waren beim
Malteser-Hilfsdienst bis
Schuljahresende 2010 Mini-Jobber in der Schulkinderbeförderung. Ab
neuem Schuljahr fahren wir für einen anderen Träger.
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Manche
werden sich fragen, ob der Atze das noch nötig hat. Ja,
er hat es nötig, aus mehreren Gründen. Bei einem
Flieger ist Geld immer wichtig. Komfortabel wohnen
wollen wir auch und auch Reisen will finanziert werden.
Für alle diese Ansprüche werfen unsere Renten leider nicht genug ab.
Wir mussten bei einem
Arbeitsmediziner untersucht werden und Teile vom "Idiotentest" bestehen. Dann erhielten wir auf dem
Regionalamt einen P-Schein für den Linienverkehr. Der
war Voraussetzung für diesen Job. Wir
bekamen daraufhin ab November 2008 einen Kleinbus
(VW T5) und einen Routenplan und dann ging es los. An allen Schultagen der Niedersachsen fuhren wir aus der
Region Hannover kommende entwicklungsauffällige
Schulkinder in die Freie Waldorfschule in H-Bothfeld und
von dort dann entsprechend später auch wieder nach Hause. Wir treffen dabei
auf ein uns ziemlich fremdes Arbeitsfeld und merken
eigentlich erst jetzt richtig, wie viel Geld und
Infrastruktur eine Region in den Schülertransport
investiert, um die in den Landesgesetzen
festgeschriebenen Auflagen des Staates, allen Kindern
die freie Schulwahl und die gleichen Bildungschancen zu
ermöglichen, umzusetzen. Von 35 Mio. € im Jahr ist
die Rede. Die Fahrer treffen sich annähernd
zur gleichen Zeit an der Schule und halten ein Schwätzchen.
Bei den FahrerInnen handelt es sich in der Regel um
Rentner(innen) und einige Zivis. Wir führten diesen
Job bereits 2 Schuljahre durch und kommen zu der Erkenntnis, dass
es nicht nur der Brieftasche dienlich ist, sondern auch
der Seele. Wir haben es mit Kindern, Eltern und
Gleichgesinnten zu tun. Es lebt und menschelt alle Weil
und wir haben das Gefühl gebraucht und nützlich zu
sein. Mal sehen, wie es im kommenden Schuljahr mit dem
neuen Träger gehen wird. Wir sind gespannt.
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Der
zu leistende Einsatz bestand darin, die Kinder morgens
planmäßig an der Haustür in Empfang zu nehmen
(zwischen 6.55 Uhr und 7.30 Uhr). Unterrichtsbeginn ist
8.10 Uhr. Dabei mussten die Malteser gewährleisten,
dass kein Kind länger als 60 Min. im Bus sitzen muss. Höhere
Gewalt, Stau, Unfall, Blitzeis werden als Entschuldigung
für zu spätes Ankommen akzeptiert. Allerdings muss das
Schulsekretariat per Handy vor Schulbeginn verständigt
werden. Die Morgentour fährt E.. Danach fährt E.
wieder nach Hause (41 Km) und stellt den T5 vor unserer
Haustür ab. Vom Einsteigen bis zum Aussteigen am
Wohnhaus zählt der Arbeitseinsatz. Ich fahre dann 41 Km
wieder bis zur Schule, lade die Kinder ein und bringe
sie wieder nach Hause. Inzwischen (5/09) zeigt sich,
dass wesentlich mehr Flexibilität notwendig ist.
Gelegentlich fahre ich auch andere Kinder in andere
Einrichtungen. So sind
wir z. Z. täglich jeder 2 x 2 - 3 Stunden im Einsatz. Uns
winken bei diesem Modus auf Mini-Job-Basis zusätzliche
monatlich 800 - 1000 € und mehr für die Familien-
Urlaubskasse. |
Einen,
gelegentlich auch zwei davon fahren wir.
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Vielleicht
werden wir unseren Einsatz noch steigern, wenn E. ab
Februar 09 in Rente geht. Evtl. fahren wir dann jeder
einen Bus morgens und mittags. Noch jedenfalls finden
wir beide Gefallen an dieser Aufgabe. Morgens allerdings
bereits vor 6.00 Uhr aufstehen zu müssen, wer weiß ob
das auf Dauer gut geht. Ein Jahr lang machen wir dass
aber auf jeden Fall.
Ostern 09 wussten wir
dann bereits, dass das frühe Aufstehen kein Problem
darstellt. Wir machen weiter.
<<< bis zu
10 T5 stehen manchmal vor der Schule, um die Kiddies
wieder nachhause zu befördern. |
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07.08.2009
Und so kam es denn auch mit der
Ausweitung unseres Engagements. E. wurde ebenfalls
Rentnerin und konnte nun eigene Touren übernehmen. Mir
stellte man einen nagelneuen T5-Bus vor die Tür, drückte
uns einen Tourenplan in die Hand und so konnte es denn
gestern los gehen. Es holperte noch ein wenig in der
Organisation, aber sonst läuft es recht flott.
<<<
Unsere Flotte vor unserer Haustür.
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24.04.2012:
Die Maltesergeschichte ist inzwischen
Geschichte. Wir fahren jetzt für eine Fa., die zu
diesem Zweck ca. 150 Fahrzeuge unterhält und
entsprechend viele Fahrerinnen und Fahrer dabei
einsetzen muss. Fotos:
https://c.web.de/@357524520157840080/1NgxMYczSfaqO88FPlAx3w |
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