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Dieter Förste (Schielke) am SG38

Dieter F. in seinem Element. Anschnallen auf dem SG 38 ca. 1954

Meine segelfliegerischen  Anfänge 1953

Nur noch wenige Tage wären es bis zu den Sommerferien 1953 gewesen. Ich lebte damals in Jena / Saale. In der Stadt begegnete ich meinem Schulfreund D. F.. "Was machst Du in den Ferien?" "Ich fahre noch heute nacht nach Ballenstedt zu einem Segelfluglehrgang", antwortete D.. Die Aussicht, wie er schon früher in die Ferien entlassen zu werden, elektrisierte mich. "Kann ich evtl. noch mit?", fragte ich. Binnen weniger Stunden nahmen wir beide alle organisatorischen Hürden. Tatsächlich fuhr uns in der Nacht ein Klein-LKW Robur ( siehe auch  http://www.robur.de/mambo/), auf dessen

WAS WILL JAR-CONTRA ? Jar-Contra will eine Gleichbehandlung unserer Sportpiloten mit Piloten im Ausland, dort werden diese zum Teil mit Autofahrern gleich gestellt. Mach mit! 

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... Pritsche wir uns einrichten mussten, rumpelnd und polternd nach Ballenstedt. Auf dem traditionellen Segelfluggelände unter den Gegensteinen lernten wir auf dem SG 38 beim Pendeln, Rutschern und Sprüngen mit Gummiseilstart und später an der Winde die Grundlagen des Fliegens. Auch theoretischer Unterricht fand statt. Der Lehrgang war perfekt organisiert. Und Ihr werdet es nicht glauben: Wir waren nach 4 Wochen mit der A-Prüfung in der Tasche gerade eben wieder in Jena angekommen, da hörten wir von der Möglichkeit, gleich wieder nach Ballenstedt fahren zu können, um die B und C-Prüfung zu erwerben. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Diesmal ging es mit dem Zug dorthin. Bis zur "C" reichte es dann bei mir nicht, aber zwei erfüllte Bedingungen zur Prüfung konnte ich in meinem Flugbuch mitnehmen. Im nächsten Jahr schaffte ich dann die Prüfung in Wartin und war dann Inhaber der "Segelflugerlaubnis S1". In dem Zusammenhang möchte ich auch hier noch einmal auf die Rolle und Funktion der GST der DDR verweisen.

http://www.segelflug.de/vereine/ballenstedt/

Dieter F., der inzwischen Dieter S. heißt, hat nach der Wende zu meiner Freude unsere Verbindung wieder aufleben lassen. Wir sind regelmäßig in Kontakt und statten uns gegenseitig Besuche ab. Allerdings hatte er in den DDR-Jahren bereits die Fliegerei an den Haken gehängt. Schade, wer weiß was wir beide gemeinsam sonst noch daraus gemacht hätten.
 

Die Gegensteine bei Ballenstedt / Harz

Die Gegensteine bei Ballenstedt

Meine Segelfluglaufbahn hat mein späteres Leben sehr beeinflusst. Noch heute übe ich dieses Hobby aus. Für meine Liebe zum Fliegen nahm ich inkauf Soldat werden zu müssen und mich zum Offizier der Luftstreitkräfte der DDR und zum Flugzeugtechniker ausbilden zu lassen, der an strahlgetriebenen Jagdflugzeugen wie MiG 15, MiG 15 UTI und MiG 17F Dienst tun sollte. Nach bestandenem Examen kam es dann doch anders. Ich ging nicht an die Technik, ich wurde statt dessen Sportoffizier, wo ich doch eigentlich Mediziner werden wollte. Während meiner Dienstzeit in Cottbus erlebte ich zwei tödliche Unfälle (hier mehr dazu!). Beide Unfälle ereigneten sich im Landeanflug. Einer davon endete 1960  auf dem Dach eines Wohnblocks unmittelbar neben dem Wohnheim, in dem ich mit meiner Familie eine Zeit lang wohnte. Der andere endete in einem Wohngebiet unmittelbar neben einem Kindergarten. Der Pilot versuchte noch sich mit dem Schleudersitz zu retten.
 

In Uniform der KVP

In Bodennähe hatte er keine Chance mehr. Ich war an diesem Tage OvF und fand ihn mit einer Rettungsgruppe noch am Schleudersitz angeschnallt auf dem Dachboden eines Wohnhauses. Ein 12-jähriges Mädchen fand bei diesem Absturz ebenfalls den Tod. 

Mit meinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst bei den LSK der NVA endete auch erst einmal meine Segelfluglaufbahn. Mein neuer Wohnort Eisenach lag zu dicht an der Grenze zur BRD. Die Ausübung des Segelflugsports auf dem Kindel bei Eisenach, heute wieder Flugsportgelände, war deshalb nicht möglich. Es wurden außerdem andere Prioritäten gesetzt, es ging um die Eingliederung in den Schuldienst.

Außerdem wurde 1960 mein Sohn geboren, das war für mein Leben sehr einschneidend.

 

<<< Das Foto zeigt mich 1955 als frisch gebackenen Angehörigen der Kasernierten Volkspolizei. Ab 1956 gab es dann bereits die NVA, was einen Uniformwechsel zur Folge hatte.

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